DAS ANDERE SEHEN / Heidi + Robert Mertens
Eine Steigerung des kreativen Potentials, das sich dann in anderen, besseren Fotos zeigt.
Und zwar ohne Investition in neue Technik … kann das gelingen ? Ja, natürlich wenn man eine
Hilfestellung in Form von individuellen Impulsen, Anregungen und konstruktiven Rückmeldungen
bekommt. Die Lösung klingt nach einem Fotokurs oder einem Workshop. Ein klares Ja/Nein an
dieser Stelle, auch ein gut gemachtes Buch kann helfen die eigenen Ziele neu zu definieren
und zu erreichen.
Das vorliegende Buch von Heidi und Robert Mertens beinhaltet 10 Workshop-Themen mit je
4 unterschiedlichen Ansätzen, also insgesamt 40 Aufgaben. Diese Aufgaben wurden dann an
eine Gruppe von 10 Fotografen zur individuellen Lösung gegeben. Die Aufgaben bzw. die
Workshops lassen sich in der Reihenfolge frei gestalten und sollen natürlich zum eigenen
Bearbeiten anregen. Neben den vorangestellten allgemeinen Spielregeln für alle Workshop-
Themen, geben die Autoren zu Beginn einer jeden Aufgabenstellung mit drei Kernsätzen eine
Orientierung um was es in dieser Aufgabe eigentlich geht. Es folgt ein Text mit näheren
Erläuterungen, Tipps und Hinweisen. Jeweils am Ende der ersten Seite einer neuen Aufgabe
kommen drei Sätze mit inhaltlichen oder gestalterischen Beschränkungen, Konkretisierungen
und Hinweisen zur Umsetzung, als Startschuss zur kreativen und individuellen Erarbeitung
der gestellten Aufgabe.
Wenn ich ein neues Fachbuch lese, habe ich immer Notizzettel oder Post-its parat, damit ich mir
Gedanken, Ideen oder Fragen zu den Themen direkt notieren und später nacharbeiten kann.
Das vorliegende Buch habe ich nun einmal durch und es ist gespickt mit Notizen. Insbesondere
abgewandelte Aufgabenstellungen und Ideen sowie erweiterte Assoziationen zu den einzelnen
Aufgaben finden sich mit kleinen Skizzen auf meinen kleinen, quadratischen Zetteln.
Für mich ist das ein klares Indiz, dass das Buch für mich einen echten Nutzen hat und zukünftig
eine Menge Spaß bringen wird.
In den 40 Aufgaben werden die Fotos mit den Lösungsansätzen benannter Workshop-Teilnehmer gezeigt.
Auch in diesem Bereich habe ich mir reichlich Notizen mit eigenen, alternativen Lösungsideen zu
vielen Fotos der Workshop-Teilnehmer, gemacht. Die Autoren geben zu den Fotos konstruktive Kritik und
geben weiterführende Denkanstöße ohne negative Wertungen. Sie besprechen auch alternative Lösungen
oder weiteres Potential der bereits gefundenen Lösung. Sehr hilfreich, sehr praxisgerecht. So möchte man
seine Fotos auch im realen Leben oder anderenorts besprochen haben 😉
Besonders sympathisch finde ich, dass die 10 Workshop-Teilnehmer und die Autoren/Workshop-Leiter
am Ende des Buches persönlich mit Foto, einem kleinen Interview sowie ihrer Web-Adresse vorgestellt
werden.
Fazit: Ein gelungenes Buch, dass bereits beim ersten Lesen viele Impulse geben kann. Ich werde es gerne
wieder zur Hand nehmen und die Workshops nach und nach möglichst kreativ „abarbeiten“. Beginnen werde
ich mit „Alte Meister“ oder „Weißes Papier“. Die Ergebnisse wird es dann später hier auf meiner Homepage
zu sehen geben.