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Buchrezension: Gestalten mit Licht und Schatten / Oliver Rausch

Gestalten mit Licht und Schatten – Licht sehen und verstehen – / Oliver Rausch

Die Thematik wird in diesem Buch, das mittlerweile in der 4. Auflage vorliegt, sehr ausführlich auf ca. 350 Seiten beschrieben. Mit beschrieben meine ich sowohl in ausführlichen und gut verständlichen Texten, als auch mit aussagekräftigen Fotos nebst dazu passenden Skizzen, die den Aufbau im Hintergrund darstellen.

Entwickle deine Fotografie! / Pia Parolin

Das im Hochformat vorliegende Buch ist eine Sammlung von Gedanken, Tipps und Aufgaben, die wie ein Mosaik aus vielen verschiedenen Einzelelementen durch die Oberbegriffe Kunst und Kreativität lose verbunden sind. Die Fotos in diesem Buch dienen nicht der Präsentation der erfolgreichen fotografischen Arbeit der Autorin, sondern sind gezielt ausgewählte Beispiele und Illustrationen zu den gerade aufgeworfenen und behandelten Gedanken und Ideen der Autorin; sie stehen in enger Verbindung zum Text des Buches und erleichtern das Verständnis.

Im Gegensatz zu anderen Fotobüchern (u.a. das aus meiner letzten Rezension), habe ich dieses Buch nicht mehr oder weniger am Stück, sondern gezielt häppchenweise gelesen oder naja, fast durchgearbeitet. Ich habe dafür dann auch deutlich länger als für vergleichbar umfangreiche Bücher benötigt. Rein mit dem Lesen des Buches ist es aber eigentlich nicht getan, man kann (soll oder muss) die einzelnen Gedanken und Kapitel, ja teilweise sogar die vielfältigen Zitate aus unterschiedlichen Wissens- und Lebensbereichen, einschließlich der Fotografie, bezogen auf das eigene Schaffen hinterfragen und möglichst experimentell anwenden. In vielen eingestreuten Aufgaben fordert die Autorin die Leser auf über ein konkretes Problem nachzudenken, eine Aufgabenstellung zu lösen, manchmal sind bei den Aufgaben auch zusammenfassende Statements oder Tipps, die man für sich reflektieren und adaptieren kann. So wird dann aus dem Buch ein Gewinn für die eigene Fotografie oder wie im Titel geschrieben, die eigene Fotografie entwickelt sich, weil man nach und nach, Stückchen für Stückchen seine künstlerische Richtung gefunden und seine Ansprüche definiert hat.

Das Buch endet mit dem Kapitel „Was ist Kunst?“ und mit Statements, die unterschiedliche Fotografen zum Thema Fotografie und Kunst abgegeben haben.

Das Buch ist zwar auch als klassisches Nachschlagewerk geeignet, aber ich werde es sicherlich zukünftig öfter als Impuls- und Ideengeber zur Hand nehmen. Einfach im Inhaltsverzeichnis nach Triggern stöbern oder einfach durchblättern und das ausprobieren auf was man gestoßen ist … ich denke so habe ich auch langfristig einen Nutzen aus dem Buch.

Entwickle deine Fotografie! oder Wie du deine künstlerischen Ansprüche verwirklichst
Pia Parolin, erschienen im DPunkt.Verlag 2021

Fotografieren mit Konzept / Manfred Kriegelstein

Fotografieren mit KonzeptDas Buch aus dem DPunkt.Verlag liegt im handlichen Querformat (26×20,5 cm) vor und bringt insbesondere die Bilder im Querformat sehr gut zur Geltung. Zentrierte quadratische Bilder oder Hochformate, die sich die Seite mit Text teilen, passen auch gut in dieses Format. Nach meinem Geschmack ist es das ideale Format für Fotobücher … aber wie gesagt: Geschmacksache, auch quadratische Formate und Hochformate haben ihre Berechtigung und ihre Fans.

Das Buch präsentiert sich aufgeräumt mit einem Layout, dass den Leser nicht verwirrt oder überfordert. Das Auge findet insbesondere neben dem Text genug Weißraum. Die Schriftgröße ist noch ausreichend groß genug, je nach Lichtsituation beim Lesen wäre ein Punkt mehr manchmal jedoch angebracht.

Inhaltlich findet man in dem Buch zwar keine großen Neuheiten und wesentlich Neuigkeiten, aber die jeweiligen Unterthemen und einzelnen Aspekte des konzeptionellen Fotografierens werden aus der persönlichen Sicht des Autors und erfolgreichen Wettbewerbsfotografen ausführlich beleuchtet und verständlich ausgeführt. Die vom Autor ausgewählten Serien bestehen häufig aus analogem Material, welches allerdings exzellent digitalisiert und in einem widererkennbaren, individuellen Look bearbeitet ist. Der Autor beschreibt seine Herangehensweise an eine Serie entweder als „Jäger“ oder als „Sammler“, beide Varianten sind zielführend, man muss sich je nach Sujet und den äußeren Umständen „nur“ für die jeweils richtige Methode entscheiden. Das Kapitel zur Präsentation der entstandenen Werke rundet das Buch ab … nur die Fotos, die der Fotograf irgendwann, irgendwie, irgendwem zeigt, machen den Fotografen aus … der Rest ist Schweigen 😉

Das Buch ist gleichzeitig auch eine Art Erweiterung oder Fortsetzung des Kriegelstein Buches „Die Kunst des Sehens“ von 2017 -ebenfalls im DPunkt.Verlag erscheinen, daher kamen mir auch einige Einzelbilder dieses Buches bekannt vor. Hier stehen sie jedoch als Teil einer Serie bzw. Sammlung in einem ganz anderen Zusammenhang.

Fotografieren mit Konzept
Manfred Kriegelstein
Erscheinungsdatum: 28.07.2021
Verlag: dpunkt.verlag

 

Amazonia / Sebastiao Salgado – das neue Buch

die Naturschönheiten des Regenwaldes am Amazonas und die Vielfältigkeit der dortigen indigenen Bevölkerung,
festgehalten in faszinierenden Schwarzweißbildern von Sebastião Salgado. (Buchrezension)

Venedig fotografieren – Stefano Paterna

… als kleine Entschädigung, für coronabedingt nicht sinnvoll mögliche Urlaube, sind mir gute Fotobücher immer willkommen.

Ich persönlich habe in den vergangenen Monaten immer wieder „virtuelle Ausflüge und Urlaube“ unternommen. Durch die intensivere Beschäftigung mit eigenen Fotos vergangener Tage, durch das Betrachten von Fotos und Lesen von Geschichten im Internet, aber natürlich auch durch Fotobildbände und Fotofachbücher, war es möglich dem alltäglichen Einerlei für kurze Zeit zu entfliehen. Aussagekräftige Texte und gute Bilder in der Hand haltend, darin eintauchend, am liebsten draußen im Garten, kein Ersatz, aber zumindest eine Möglichkeit der Linderung, Balsam für die Seele.

Eines der Bücher, auf das ich persönlich schon seit seiner Ankündigung sehr gespannt war … meine Leidenschaft für Venedig dürfte durch meine Galerien ja bekannt sein … ist nun erschienen und ich habe mich direkt  ausführlich mit dem Buch beschäftigt.

Die Magie der Schwarzweißfotografie / Torsten Andreas Hoffman

Wie ja auf meiner Homepage ersichtlich sein dürfte, ist Schwarzweiß in meiner Fotografie ein deutlicher Schwerpunkt.
Umso mehr habe ich mich über die Neuerscheinung eines Buches zum Thema Schwarzweiß-Fotografie gefreut.
“ Die Magie der Schwarzweißfotografie “ von Torsten Andreas Hoffman erschien Ende 2020 im DPunkt-Verlag
und wirkt mit Festeinband nebst passend gestaltetem Cover, mit Fadenbindung und knapp über 400 Seiten wertig und einladend.

Maike Jarsetz‘ digitale Dunkelkammer

 

2010 erschien im d.Punkt-Verlag das Buch „Handbuch Digitale Dunkelkammer“ von Steinmüller/Gulbins, von dem Titel und Coverlayout dieses neuen Buches entlehnt sind.  Ich möchte hier aber keinen Vergleich der beiden Bücher anstreben, da das eine bereits vor 10 Jahren erschien und das neue, wie der Titel schon sagt, ein Buch über die persönliche Dunkelkammer von Maike Jarsetz ist, keine unmittelbare Neuauflage des älteren Buches.
Ich selbst nutze Lightroom und Photoshop schon seit einigen Jahren, zuerst als Kaufversionen und nun in der Creative Cloud Abo-Version, was mich aber keineswegs als professionellen User qualifiziert. Ich habe nur für mich die persönlichen Vorteile gesehen und nutze diese, vieles andere in diesen professionellen Programmen liegt bei mir eher brach.

Das Motiv – das neue Buch von Harald Mante

 

Das Motiv – Motive erkennen und kreativ fotografieren

Mitte 2020 erschien im D.Punkt-Verlag das neue Buch von Harald Mante und ich war wirklich gespannt auf dieses Buch. Ich habe bereits einige Bücher von Harald Mante und hatte auch das Vergnügen an einem seiner Seminare teilzunehmen.

Das Buch ist der logische Zwilling zum Mante-Buch „Das Foto“, welches bereits in der 4. völlig überarbeiteten Ausgabe incl. ca 300 neuer Fotos 2018 im D.Punkt-Verlag erscheinen ist. https://dpunkt.de/produkt/das-foto/ (dort auch Leseproben und das Inhaltsverzeichnis)

Eins reicht. – Sebastian H. Schröder

Fotos gezielt auswählen und präsentieren.

Inhalt

Eins reicht. Fotos gezielt auswählen und präsentieren.

Fotos gezielt auswählen und präsentieren.

Der Titel war für mich erstmal etwas irritierend, vor allem weil die Neonhand zwei Finger zum V-Zeichen in die Höhe streckt. Aber schon in der gut geschriebenen Einleitung wurde mir klar was mit dem Titel gemeint ist und was mich im weiteren Verlauf des Buches erwarten wird. Der Autor bringt dies mit dem Satz „…dieses Buch liest sich eher wie ein intensives Gespräch auf einem Spaziergang.“ ziemlich genau auf den Punkt.

Gaudi – Material, Form und Farbe

Für dieses Jahr war eigentlich ein mehrtätiger Trip nach Barcelona fest eingeplant … naja und dann kam Corona.
Beabsichtigt waren, neben dem allgemeinen Touristikprogramm, ausführliche Fotoexkursionen zu den Bauwerken,
die Antonio Gaudi geschaffen, angefangen oder entworfen hat.

Rock Cover …. cover me

Der Taschenverlag hat zu seinem 40sten Jubiläum eine Reihe von Büchern aus seinem Verlagsprogramm in einer neuen, kompakten und günstigen Version herausgebracht. Wer also eher einen günstigen Einstieg in das Werk eines Künstlers oder in ein Thema sucht und auf die typische Coffeetable-Größe eines Fotobildbandes verzichten kann ohne auf Qualität und Inhalt zu verzichten, der hat die Gelegenheit für  20 Euro pro Band den gleichen Content in schreibtisch- oder couchkonformer Größe zu erhalten.

Ausstellung: GOLD – Sebastiao Salgado

über das Buch aus dem Taschenverlag habe ich ja bereits einen ausführlichen Bericht geschrieben, aber nun hatte
ich auch die Gelegenheit die Ausstellung GOLD in der Bene Taschen Galerie in Köln zu besuchen. Ca. 30 Fotos in
unterschiedlichen Größen werden in 2 Räumen präsentiert. Die weißen Wände und die gute Beleuchtung
lassen die Bilder gut zur Geltung kommen. Bei den analogen Fotoabzügen ist der richtige Betrachtungsabstand
für mich entscheidend für die Bildwirkung, denn die Körnung wird bei zu nahem Betrachtungsabstand schon störend deutlich.

Über diesen Link zur Galerie kann man sich einen sehr guten Überblick über die dort gezeigten Werke verschaffen.
Leider ist die Ausstellung GOLD beendet, wer weiß wann man wo mal wieder Salgados Bilder im großen Format anschauen kann.

Hier noch ein Link zu einem Interview mit S. Salgado, das im Zusammenhang mit der Ausstellung geführt wurde.

In der Nähe der Galerie befindet sich auch der Aachener Weiher und der bekannte Friedhof Melaten, so kann man
seiner Kamera auch noch etwas „Futter“ verschaffen. Nebenbei noch ein Tip für ein super leckeres Eis bei SCHMITZ ,
ganz in der Nähe der Galerie auf der Aachener Str., nur ein paar hundert Meter in Richtung Zentrum.

Authentische Porträts fotografieren – Chris Orwig

Buch-Rezension

Authentische Porträts fotografieren – Chris Orwig

Ein Leitfaden für die Suche nach Wesen, Bedeutung und Tiefe

d.Punkt-Verlag 2020

 

In dem Fotogebiet „Porträt“ habe ich mich bislang nur nebenbei gelegentlich mal versucht, aber mich nie wirklich damit beschäftigt. Mit dem einen oder anderen Ergebnis war ich zwar ganz zufrieden, aber es war mir ganz klar, war es Zufall oder wo liegen die Ursachen zwischen „naja, okay“ und „eigentlich sehr gut“. Manche Porträts bekannter Fotografen sprechen mich an, andere eher weniger. Auch hier wurde mir nicht wirklich klar, woran das genau liegt. Ich habe für mich in unterschiedlichen Büchern nach Porträts gesucht und die entsprechenden Texte gelesen. In dieser Phase fand ich im Repertoire des d.Punkt-Verlags das Buch von Chris Orwig. Das Porträt auf dem Umschlag des Buches -ein alter Mann mit grauem Haar und Vollbart blickte mich zurückhaltend, aber nicht unfreundlich an- gefiel mir ausgesprochen, es war für mich authentisch.

Chris Orwig wählt in seinem Buch einen für mich eher ungewöhnlichen Weg, er gibt keine fertigen Anleitungen, keine fotografischen Kochrezepte, an seine Leser, er geht das Thema sehr menschlich, sehr tief an. Er beschreibt viele innere Abläufe und Überlegungen, die eng mit einem Porträt zusammenhängen und damit auch Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Die vielen möglichen Interaktionen, die zwischen zwei Menschen, dem Fotograf und dem Model, ablaufen, werden beleuchtet. Chris Orwig spricht von Ängsten und Zweifeln sowie der Möglichkeit mit diesen umzugehen. Verknüpft werden die Betrachtungen mit praktischen Hinweise und Techniken, um sie individuell zu nutzen und auch anzupassen. Jeder Fotograf ist anders auf seiner künstlerischen Suche. Chris Orwig stellt das aufrichtige Interesse am porträtierten Menschen, die Empathie und den Wunsch nach einer tiefgründigen Abbildung der Person in den Vordergrund. Aktives Zuhören und positives Verstärken sind der Spiegel, den der Fotograf seinem Model zur Orientierung und Ausrichtung bieten soll.

Um sich mit der Person zu beschäftigen, ihr die Ängste zu nehmen und die Persönlichkeit in einem Foto darzustellen, stellt Chris Orwig das Gespräch in den Vordergrund. Auch das Ansprechen und Finden eines Models, mitunter der schwierigste Teil eines Poträts werden behandelt. Den Ansatz von Chris Orwig mit „frame and blame“ finde ich sehr interessant und werde ihn für mich ausprobieren. Chris Orwig behandelt in seinem Buch ausschließlich die Nutzung von natürlichem Licht, insgesamt werden Ausrüstung und Aufnahmetechnik in eher geringem Umfang behandelt. Für ihn ist das tiefe Verständnis über die Bedeutung eines Porträts wichtig, daher empfiehlt er dem Fotografen sich selbst porträtieren zu lassen, um daraus zu lernen.

Das über 400-seitige Buch ist nicht zum schnellen durchlesen und nachschlagen gedacht. Man liest Satz für Satz, Kapitel für Kapitel, dann macht man Pausen um das Gelesene zu reflektieren, auf seine Verwendbarkeit zu prüfen und für die eigenen Bedürfnisse angepasst auszuprobieren. Ich habe das Buch öfter mal für ein paar Tage weggelegt und erst dann weiter gelesen. Es ist kein Buch für den Einstieg in das Thema, sondern eher eine Vertiefung  aus einer speziellen Sicht und dient zur Vermeidung von Fehlern (oder auch zur Analyse bereits gemachter Bilder) und zur möglichen Verbesserung der eigenen Ergebnisse.

 

Chris Orwig
Heico Neumeyer (Übersetzung)

Authentische Porträts fotografieren
Ein Leitfaden für die Suche nach Wesen, Bedeutung und Tiefe

Februar 2020, 452 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
dpunkt.verlag ( hier finden sich auch Leseproben )
ISBN Print: 978-3-86490-733-3

 

so geht das in Luminar 4

So geht das in Luminar 4

Fotos verwalten, optimieren und teilen

Über das Programm aus dem Hause Skylum wurde im Internet bereits viel geschrieben und diskutiert. Von „die Alternative zu Lightroom“ über „kompliziert und verwirrend“ bis hin zu „Alleskönner mit vielen Möglichkeiten und kleinen Schwächen“ finden sich vielfältige Meinungen.

In dem Buch von Frank Treichler „ So geht das in Luminar 4“, welches in d.Punkt-Verlag erschienen ist, wird das Programm detailliert mit allen Funktionen erklärt. Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Vorstellung des Programms mit seinen Vor- und Nachteilen. Danach geht es weiter mit einer Beschreibung der Installation, sodass dann der Erkundung der in Folge beschriebenen Grundfunktionen und der individuellen Anpassung der Oberfläche nichts mehr im Wege stehen dürfte.

 

Dank des ausführlichen und gut strukturierten Inhaltsverzeichnisses am Anfang des Buches ist es nun möglich direkt zu bestimmten Bereichen oder einzelnen Funktionen zu gelangen. Die Kapitel sind durch farbige Markierungen an oberen Seitenrand schnell auffindbar. Dies und das Stichwortverzeichnis am Ende des Buches bieten auch später, nach einer Einarbeitung in das Programm, die Möglichkeit gezielt einzelne Funktionen zu suchen und Fragen gezielt zu klären.

Den größten Teil des Buches nehmen die unterschiedlichen Funktionen bzw. Werkzeuge des Bearbeitungsmoduls ein. Die Werkzeuge werden ausführlich, größtenteils mit Screenshot und Beispielbildern, dargestellt und ihre Wirkungswiese wird erklärt. Hier werden auch praxisgerechte Tipps und Mini-Workshops angeboten, zu denen sich Beispielbilder downloaden lassen. So kann man die Beispiele am heimischen Computer, mit einer Testversion oder dem finalen Programm, problemlos nachvollziehen.

Das Buch endet mit Exporteinstellungen, den Druckmöglichkeiten und einer Tabelle nutzbarer Tastaturkürzel. Für mich alles in allen eine sehr runde Sache, sowohl als Anleitung zum Einstieg und den ersten Bearbeitungsschritten als auch zum Nachschlagen bei später aufkommenden Fragen oder Problemen.

Das gut 400 Seiten starke Buch ist in bewährter Fadenbindung erstellt. Die Papier- und Druckqualität ist sehr gut, so können die Beispielbearbeitungsschritte bzw. deren Auswirkungen meist schon durch das Buch sehr gut optisch nachvollzogen werden. Der Autor hat sich daher auch bewusst für deutliche Schritte, die bisweilen in der Praxis etwas heftig wären, entscheiden … man kann es dann halt besser erkennen. Meine Empfehlung ist das Programm oder zumindest die Testversion schon während des Studiums des Buches zu nutzen … lesen und selbst machen prägt sich halt besser ein als nur lesen.

Für mich ist das Buch eine sehr gelungene Anleitung für die Praxis, sowohl für Einsteiger als auch für den fortgeschrittenen User. Darüber hinaus ein gut strukturiertes Nachschlagewerk … mehr kann man von einem Buch nicht verlangen.

 

Hier geht´s zur Verlagsseite mit Leseproben etc. https://www.dpunkt.de/buecher/13475/9783864906800-so-geht-das-in-luminar-4.html

 

Frank Treichler           So geht das in Luminar 4

Fotos verwalten, optimieren und teilen

Februar 2020, 420 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
dpunkt.verlag ISBN Print: 978-3-86490-680-0

Fotografie zwischendurch – Carsten Schröder

20 Minuten Alltag mit Kreativität füllen

Durch den Titel und die Kurzvorstellung im Verlagsprogramm war ich sehr gespannt auf dieses Buch aus dem d.Punkt-Verlag. Der Autor ist Amateurfotograf, wenn auch sehr erfolgreich wie seiner Vita zu entnehmen ist. Für ihn ist die Zeit zum Fotografieren, genau wie für mich und viele Leser, zusätzlich zum Broterwerb und sonstigen Verpflichtungen aufzubringen.

Nachdem er im Vorwort zunächst seine einleitenden Grundüberlegungen zu fotografischen Themen und Motiven, zeitlichen Aspekten, der Kameraausrüstung und Locations darlegt, ergeht schon hier quasi die erste Aufforderung an die Leser: go out and take pictures

Das Buch ist im Folgenden in 42 Episoden, man könnte auch Themenbereiche oder Locations sagen, unterteilt, in denen der Autor Bilder zeigt, die er unter dem Credo des Buches aufgenommen hat. Er gibt Informationen, wie sich das fotografischen Thema ergeben oder besser gesagt in seinen Alltag eingefügt hat. Seine Überlegungen on Location, die beabsichtigte Wirkung, entstandene Probleme und auch die verwendete Technik werden kurz dargestellt. Frei nach dem Motto: „Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.“ nutzt der Auto für seine Episoden häufig sein Mobiltelefon.

Als Amateurfotograf sollte man sich vielleicht tatsächlich ein wenig mehr mit den Möglichkeiten seines Telefons beschäftigen, ich jedenfalls werde das nach der Lektüre des Buches auf jeden Fall tun. Selbst die Bildqualität eines Mobiltelefons oder einer kompakten Digitalkamera sind oft ausreichend genug, um Bilder zu machen, wenn man mehr oder weniger ungeplant auf fotografisch interessante Motive oder neue Aspekte bereits begonnener fotografischer Sammlungen trifft. Diese Bilder können sowohl als fotografische Skizzen für ein zu planendes Shooting am gleichen Ort oder als eigenständige Serie genutzt werden. Bei der Verwendung im Web sind sie auch als ergänzende Bilder in bestehende Sammlung einfügbar, die geringe Auflösung in einer Web-Galerie sollte auch mit Bildern des Mobiltelefons möglich sein.

Der Autor zeigt in den 42 Episoden eine breite Palette von Örtlichkeiten und Gelegenheiten auf, bei denen man nicht immer direkt an das Fotografieren denkt … ein Weg durch einen U-Bahnhof zum nächsten Zug ist für viele tägliche Routine. Man kann jedoch zunächst gedanklich oder direkt fotografisch versuchen den Alltag zu durchbrechen und den Alltag zum Motiv zu machen. Kleine Zeitfenster zu schaffen und fotografisch zu nutzen … sich 10 Minuten eher auf den Weg zur Arbeit zu machen und dafür einen kleinen Stop einlegen, die Kamera nehmen und einige Fotos machen. Endlich ein Bild von dem was man tagtäglich gesehen hat … und da manchmal der Appetit beim Essen kommt, kann man das dann auch ausbauen. Neben Fotos, die der Autor an seinen Locations gemacht hat … keine fotografischen Highlights, aber darum geht es in diesem Buch auch gar nicht … gibt er auch immer wieder weitergehende Tipps zur Erarbeitung einer Szenerie, zur weiteren Bearbeitung oder zur Nutzung von Equipment.

Es gibt ja bereits einige Bücher auf dem Markt, die einem helfen sollen oder wollen seine phasenweise niedrige Kreativität wieder aufzupushen. Die Bücher, die ich kenne, sind meist so aufgebaut, dass man pro Woche oder Tag eine Art Aufgabe bekommt und diese dann individuell umsetzt. Dies ist ein Weg, um vorübergehende Phasen eigener Ideenlosigkeit zu beenden, das hier vorliegende Buch geht einen anderen Weg. Neben der Idee spontan das Gesehene in ein fotografisches Bild umzusetzen, bringt es mich dazu mir Gedanken über nahe liegende Locations und Motive zu machen. Diese halte ich für mich auf einer Liste fest und plane sie in den Alltag zu integrieren.

Das dazugehörige Zeitfenster planen, eine passende Minimalausrüstung mitzunehmen und dann vor Ort kurz aber intensiv zu fotografieren. Die ersten Punkte auf meiner Liste habe ich unmittelbar beim Lesen des Buches notiert, ein Anfang ist also gemacht und nun kommt die Umsetzung. Vom Text her ist das Buch inhaltlich wie sprachlich kein Highlight der Foto-Prosa, aber auch das will es wohl auch gar nicht sein. Für mich ist es ein gut nutzbares Buch mit praktischen Ansätzen und soliden Tipps … es erfordert jedoch schon fotografische Kenntnisse und die Bereitschaft sich persönlich mit der Materie auseinander zu setzen. Eher ein Buch für Fortgeschrittene als für Anfänger.

Das querformatige Buch ist in hochwertiger Fadenbindung mit Lesebändchen ausgeführt.
Von der Druckqualität und dem verwendeten Papier entspricht es voll meinen Erwartungen.

Hier findet man einige Leseproben auf der Verlagsseite: https://www.dpunkt.de/buecher/13467/9783864906831-fotografie-zwischendurch.html#Leseproben

Carsten Schröder
Fotografie zwischendurch
20 Minuten Alltag mit Kreativität füllen
September 2019, 266 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
dpunkt.verlag
ISBN Print: 978-3-86490-683-1