Serien fotografieren Éric Forey (dPunkt-Verlag 2022)
Eine Buchrezension
Unter einer Serie kann sich wahrscheinlich jeder Leser etwas vorstellen oder man hat bereits fotografische Serien erstellt. Nun habe ich bereits das zweite Buch zu diesem fotografischen Thema in meinem Bücherregal und mancher könnte sich fragen … warum? Ich will mit dieser Rezension versuchen diese hypothetische Frage zu beantworten und dabei das neu erschiene Buch vorzustellen.
Das im Hochformat vorliegende Buch ist eine Sammlung von Gedanken, Tipps und Aufgaben, die wie ein Mosaik aus vielen verschiedenen Einzelelementen durch die Oberbegriffe Kunst und Kreativität lose verbunden sind. Die Fotos in diesem Buch dienen nicht der Präsentation der erfolgreichen fotografischen Arbeit der Autorin, sondern sind gezielt ausgewählte Beispiele und Illustrationen zu den gerade aufgeworfenen und behandelten Gedanken und Ideen der Autorin; sie stehen in enger Verbindung zum Text des Buches und erleichtern das Verständnis.
Im Gegensatz zu anderen Fotobüchern (u.a. das aus meiner letzten Rezension), habe ich dieses Buch nicht mehr oder weniger am Stück, sondern gezielt häppchenweise gelesen oder naja, fast durchgearbeitet. Ich habe dafür dann auch deutlich länger als für vergleichbar umfangreiche Bücher benötigt. Rein mit dem Lesen des Buches ist es aber eigentlich nicht getan, man kann (soll oder muss) die einzelnen Gedanken und Kapitel, ja teilweise sogar die vielfältigen Zitate aus unterschiedlichen Wissens- und Lebensbereichen, einschließlich der Fotografie, bezogen auf das eigene Schaffen hinterfragen und möglichst experimentell anwenden. In vielen eingestreuten Aufgaben fordert die Autorin die Leser auf über ein konkretes Problem nachzudenken, eine Aufgabenstellung zu lösen, manchmal sind bei den Aufgaben auch zusammenfassende Statements oder Tipps, die man für sich reflektieren und adaptieren kann. So wird dann aus dem Buch ein Gewinn für die eigene Fotografie oder wie im Titel geschrieben, die eigene Fotografie entwickelt sich, weil man nach und nach, Stückchen für Stückchen seine künstlerische Richtung gefunden und seine Ansprüche definiert hat.
Das Buch endet mit dem Kapitel „Was ist Kunst?“ und mit Statements, die unterschiedliche Fotografen zum Thema Fotografie und Kunst abgegeben haben.
Das Buch ist zwar auch als klassisches Nachschlagewerk geeignet, aber ich werde es sicherlich zukünftig öfter als Impuls- und Ideengeber zur Hand nehmen. Einfach im Inhaltsverzeichnis nach Triggern stöbern oder einfach durchblättern und das ausprobieren auf was man gestoßen ist … ich denke so habe ich auch langfristig einen Nutzen aus dem Buch.
Entwickle deine Fotografie! oder Wie du deine künstlerischen Ansprüche verwirklichst
Pia Parolin, erschienen im DPunkt.Verlag 2021
Das Buch aus dem DPunkt.Verlag liegt im handlichen Querformat (26×20,5 cm) vor und bringt insbesondere die Bilder im Querformat sehr gut zur Geltung. Zentrierte quadratische Bilder oder Hochformate, die sich die Seite mit Text teilen, passen auch gut in dieses Format. Nach meinem Geschmack ist es das ideale Format für Fotobücher … aber wie gesagt: Geschmacksache, auch quadratische Formate und Hochformate haben ihre Berechtigung und ihre Fans.
Das Buch präsentiert sich aufgeräumt mit einem Layout, dass den Leser nicht verwirrt oder überfordert. Das Auge findet insbesondere neben dem Text genug Weißraum. Die Schriftgröße ist noch ausreichend groß genug, je nach Lichtsituation beim Lesen wäre ein Punkt mehr manchmal jedoch angebracht.
Inhaltlich findet man in dem Buch zwar keine großen Neuheiten und wesentlich Neuigkeiten, aber die jeweiligen Unterthemen und einzelnen Aspekte des konzeptionellen Fotografierens werden aus der persönlichen Sicht des Autors und erfolgreichen Wettbewerbsfotografen ausführlich beleuchtet und verständlich ausgeführt. Die vom Autor ausgewählten Serien bestehen häufig aus analogem Material, welches allerdings exzellent digitalisiert und in einem widererkennbaren, individuellen Look bearbeitet ist. Der Autor beschreibt seine Herangehensweise an eine Serie entweder als „Jäger“ oder als „Sammler“, beide Varianten sind zielführend, man muss sich je nach Sujet und den äußeren Umständen „nur“ für die jeweils richtige Methode entscheiden. Das Kapitel zur Präsentation der entstandenen Werke rundet das Buch ab … nur die Fotos, die der Fotograf irgendwann, irgendwie, irgendwem zeigt, machen den Fotografen aus … der Rest ist Schweigen 😉
Das Buch ist gleichzeitig auch eine Art Erweiterung oder Fortsetzung des Kriegelstein Buches „Die Kunst des Sehens“ von 2017 -ebenfalls im DPunkt.Verlag erscheinen, daher kamen mir auch einige Einzelbilder dieses Buches bekannt vor. Hier stehen sie jedoch als Teil einer Serie bzw. Sammlung in einem ganz anderen Zusammenhang.
Wie ja auf meiner Homepage ersichtlich sein dürfte, ist Schwarzweiß in meiner Fotografie ein deutlicher Schwerpunkt.
Umso mehr habe ich mich über die Neuerscheinung eines Buches zum Thema Schwarzweiß-Fotografie gefreut.
“ Die Magie der Schwarzweißfotografie “ von Torsten Andreas Hoffman erschien Ende 2020 im DPunkt-Verlag
und wirkt mit Festeinband nebst passend gestaltetem Cover, mit Fadenbindung und knapp über 400 Seiten wertig und einladend.
2010 erschien im d.Punkt-Verlag das Buch „Handbuch Digitale Dunkelkammer“ von Steinmüller/Gulbins, von dem Titel und Coverlayout dieses neuen Buches entlehnt sind. Ich möchte hier aber keinen Vergleich der beiden Bücher anstreben, da das eine bereits vor 10 Jahren erschien und das neue, wie der Titel schon sagt, ein Buch über die persönliche Dunkelkammer von Maike Jarsetz ist, keine unmittelbare Neuauflage des älteren Buches.
Ich selbst nutze Lightroom und Photoshop schon seit einigen Jahren, zuerst als Kaufversionen und nun in der Creative Cloud Abo-Version, was mich aber keineswegs als professionellen User qualifiziert. Ich habe nur für mich die persönlichen Vorteile gesehen und nutze diese, vieles andere in diesen professionellen Programmen liegt bei mir eher brach.
Hallo,
die Überschrift wirkt vielleicht etwas verwirrend und wenig selbsterklärend, aber dafür gibt es ja diesen Text hier. Corona hat uns ja alle mehr oder weniger betroffen und uns von unserem üblichen Verhalten und lieben Gewohnheiten abgebracht. Bei mir hatte die Pandemie direkt oder indirekt, oder noch besser gesagt ihre Auswirkungen im täglichen Leben, auch deutliche Veränderungen in meinem Freizeitverhalten und bei der Ausübung meiner Hobbys verursacht. Fotografie ist eines der Hobbys, das in den letzten Monaten deutlich zu kurz gekommen ist und der Wiedereinstieg fällt mir gar nicht so leicht. Die Kreativität am Tiefpunkt, im Krea-Tief … und nun, wie geht´s weiter?
20 Minuten Alltag mit Kreativität füllen
Hier findet man einige Leseproben auf der Verlagsseite: https://www.dpunkt.de/buecher/13467/9783864906831-fotografie-zwischendurch.html#Leseproben
Carsten Schröder
Fotografie zwischendurch
20 Minuten Alltag mit Kreativität füllen
September 2019, 266 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
dpunkt.verlag
ISBN Print: 978-3-86490-683-1