Mit offenen Augen / S. Hansen und P. Parolin

Mit offenen Augen

Eine Wahrnehmungsschule für die Streetfotografie

Das neue Buch aus dem dPunkt.Verlag beschäftigt sich zunächst im ersten Kapitel einleitend mit einigen grundlegenden Aspekten der  Wahrnehmung. Vom Bezug zur Fotografie, mit selektiver und objektiver Wahrnehmung, bis zur individuellen Wahrnehmung zeigt dieses Kapitel bereits die Bedeutung der Wahrnehmung für die eigene Fotografie auf. Das zweite Kapitel geht dann folgerichtig auf die Änderung bzw. Steuerung der Wahrnehmung zur Verbesserung der eigenen Fotografie ein. Praktische Übungen und Beispiele, sowie aussagekräftige Fotos begleiten die verständlichen und nachvollziehbaren Ausführungen der Autoren. In diesem Bereich des Buches stellen die Autoren einzelne Komponenten dar, die sich zur Steuerung und damit zur Änderung der Wahrnehmung eignen und die der Fotograf kreativ nutzen kann. Die Entwicklung eigener Trigger und die Systematisierung werden als wichtige Aspekte in diesem Bereich ebenfalls ausgeführt.

Im nächsten Kapitel stellen die Autoren das von Siegfried Hansen entwickelte PILOT-System ausführlich dar. Dieses aus 5 Teilbereichen bestehende System nimmt teils bereits vorher ausgeführte Aspekte wieder auf und das Ganze wird zu einem (fast) allgemeingültigen, anpassbaren System, das sich für viele Motive und Aufgabenstellungen eignet. Für die eigene Praxis sind Experimente sinnvoll und notwendig, damit man den besten Nutzen, aus dem auf sich selbst angepassten System, ziehen kann.

Die Schreib- und Ausdrucksweise der Autoren ist gut verständlich und wird durch aussagekräftige Bilder, Bildserien und Skizzen unterstützt. Insbesondere im wichtigen Themenfeld der Trigger, Inhalt einer Art fortlaufenden Sammlung und damit gleichzeitig Signal zur Auslösung der Kamera, finden sich viele kommentierte Bildserien bzw. –sammlungen mit aussagekräftigen Fotos. Man kann daher den Sinn und den Wert der Trigger sehr gut nachvollziehen und problemlos auf die eigene Fotografie adaptieren. Mit Beispielen wird gegen Ende des Buches kurz auf technische Aspekte der Aufnahmen (Belichtungskorrektur, Blende, Zeit, ISO) und auf gestalterische Möglichkeiten eingegangen.

Das vorliegende Buch geht nicht auf die komplexen rechtlichen Aspekte der Personenfotografie (DSGVO) ein und nutzt bei den Erklärungen einen eher weiten Begriff der Streetfotografie (der Mensch und seine deutlichen Spuren können, müssen aber nicht immer vorhanden sein).

Für mich (der auch bereits ein anderes, klassisches Streetfotografiebuch hat) ist dieses Buch gelungen und bietet mir Information, Inspiration und Ideen (Beispiele) für eigene Experimente, um das Leben draußen auf meine eigenen Fotos zu bringen.

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